Die Wüsten von Gobi und Taklamakan: Chinas kontrastreiche Naturwunder

Die Wüsten von Gobi und Taklamakan: Chinas kontrastreiche Naturwunder

Die Wüsten Gobi und Taklamakan sind zwei der bekanntesten und eindrucksvollsten Wüsten Asiens. Beide Wüsten erstrecken sich über weite Gebiete Chinas und gehören zu den extremsten und faszinierendsten Landschaften der Welt. Trotz ihrer geographischen Nähe unterscheiden sie sich in ihrer Entstehung, ihrer Geographie und ihrer ökologischen Bedeutung. Die Gobi ist bekannt für ihre felsigen Ebenen, Steppenlandschaften und reiche Fossilienfunde, während die Taklamakan-Wüste mit riesigen Sanddünen und extremen klimatischen Bedingungen als eine der lebensfeindlichsten Wüsten der Welt gilt.


Geographische Lage und Ausdehnung

Die Gobi-Wüste

Die Gobi-Wüste erstreckt sich über eine Fläche von rund 1,3 Millionen Quadratkilometern und liegt in den Regionen der Mongolei und Nordchina. Sie grenzt im Norden an die Mongolei, im Süden an das tibetische Hochland und die Innere Mongolei. Die Wüste ist eine kalte Wüste, die durch ihre steinigen und felsigen Flächen geprägt ist, anstelle der klassischen Sanddünen, die man bei Wüsten vermutet.

Die Taklamakan-Wüste

Die Taklamakan-Wüste liegt in der Autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Mit einer Fläche von etwa 337.000 Quadratkilometern ist sie die größte Sandwüste Chinas und die zweitgrößte Wanderdüne der Welt. Im Gegensatz zur Gobi besteht die Taklamakan fast ausschließlich aus wandernden Sanddünen. Sie ist von den Gebirgsketten des Tianshan, des Kunlun und des Pamir eingeschlossen, was zu ihrer extremen Trockenheit beiträgt.


Klima und Wetterbedingungen

Klima der Gobi

Die Gobi hat ein extremes Kontinentalklima mit großen Temperaturschwankungen. Im Sommer können die Temperaturen bis zu 40 °C steigen, während sie im Winter auf -40 °C sinken. Die Wüste ist bekannt für ihre kalten Winter, da sie in der Nähe des sibirischen Hochs liegt. Der Niederschlag in der Gobi ist gering und beträgt weniger als 200 mm pro Jahr.

Klima der Taklamakan

Die Taklamakan-Wüste ist eine der trockensten und lebensfeindlichsten Regionen der Welt. Die Temperaturen können im Sommer bis zu 50 °C erreichen, während sie im Winter auf -20 °C fallen. Die Regenmenge ist minimal, in einigen Gebieten beträgt sie weniger als 50 mm pro Jahr. Die umgebenden Berge blockieren den Zustrom von feuchter Luft, wodurch die Taklamakan zu einer „echten Wüste“ wird.


Landschaft und Geologie

Landschaftsmerkmale der Gobi

Die Gobi ist bekannt für ihre abwechslungsreiche Landschaft, die von felsigen Hochebenen, kargen Steppen und Geröllfeldern geprägt ist. Sanddünen sind eher selten, da die Gobi primär aus Stein- und Kiesflächen besteht. Eine Besonderheit der Gobi sind die „Flammenden Klippen“ bei Bayanzag, die aufgrund ihrer rötlichen Färbung in der Abendsonne leuchten. Diese Region ist eine der wichtigsten Fossilienfundstätten der Welt, da hier zahlreiche Dinosaurierknochen und versteinerte Eier entdeckt wurden.

Landschaftsmerkmale der Taklamakan

Die Taklamakan-Wüste besteht fast ausschließlich aus wandernden Sanddünen, die oft bis zu 200 Meter hoch werden. Die Wüste wird häufig als „Meer des Todes“ bezeichnet, da sie als extrem lebensfeindlich gilt. Wandernde Dünen sind eine charakteristische Eigenschaft der Taklamakan, da der Wind kontinuierlich den Sand bewegt und neue Formen schafft. Im Gegensatz zur Gobi gibt es hier kaum Vegetation oder felsige Oberflächen.


Flora und Fauna

Flora und Fauna der Gobi

Die Gobi beheimatet eine bemerkenswerte Anzahl an Pflanzen- und Tierarten, die sich an die rauen Bedingungen angepasst haben. Typische Pflanzen sind Sägepalmen, Saxaul-Bäume und dürrebeständige Sträucher. Die Tierwelt der Gobi ist beeindruckend und umfasst den seltenen Gobi-Bären (Mazaalai), Mongolische Wildesel, Bactrian-Kamele, Gazellen, Wölfe und Schneeleoparden.

Flora und Fauna der Taklamakan

Im Vergleich zur Gobi ist die Taklamakan-Wüste weitaus lebensfeindlicher. Vegetation ist hier extrem selten. Entlang der Flussärmel und Oasen sind jedoch einige Pflanzen wie Tamarisken und Pappeln zu finden. Die Tierwelt ist äußerst begrenzt und besteht aus wenigen Reptilien, Insekten und Nagetieren, die in den Oasen überleben.


Wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung

Wirtschaftliche Bedeutung der Gobi

Die Gobi-Wüste ist reich an Bodenschätzen wie Kohle, Kupfer, Gold und seltenen Erden. China hat in den letzten Jahrzehnten massive Bergbauprojekte gestartet, um diese Ressourcen zu erschließen. Darüber hinaus wird die Gobi zunehmend als Standort für Solar- und Windkraftanlagen genutzt, da die Region viele Sonnenscheinstunden bietet.

Wirtschaftliche Bedeutung der Taklamakan

Die Taklamakan-Wüste hat weniger wirtschaftliche Bedeutung als die Gobi, da ihre extreme Trockenheit den Zugang erschwert. Entlang der Ränder der Wüste verlaufen jedoch Teile der Seidenstraße, die einst eine wichtige Handelsroute für Seide, Gewürze und andere Güter war. Oasen wie Hotan und Kashgar spielten eine zentrale Rolle im Handel.


Tourismus und Sehenswürdigkeiten

  • Gobi: Beliebte Sehenswürdigkeiten sind die Flammenden Klippen, die Fossilienfunde bei Bayanzag, das Khongoryn Els (Singende Dünen) und das Königreich Khara-Khoto.
  • Taklamakan: Die Oasen Hotan und Kashgar sowie die Seidenstraße sind wichtige touristische Ziele. Abenteuerliche Touren durch die Taklamakan sind jedoch selten, da die Wüste extrem lebensfeindlich ist.

Fazit

Die Gobi- und Taklamakan-Wüste sind zwei der beeindruckendsten Wüstenlandschaften der Welt. Die Gobi fasziniert durch ihre Fossilienfunde, Steppen und wachsenden Wirtschaftszweige, während die Taklamakan durch ihre gewaltigen wandernden Sanddünen und ihre historische Bedeutung für die Seidenstraße besticht. Trotz ihrer scheinbar lebensfeindlichen Bedingungen sind beide Wüsten einzigartige Orte von großer kultureller, wirtschaftlicher und ökologischer Bedeutung.

 

Spread the love

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung