Yading-Nationalpark: Ein Paradies in den Höhen Tibets

Yading-Nationalpark: Ein Paradies in den Höhen Tibets

Der Yading-Nationalpark, auch bekannt als Daocheng Yading, ist ein atemberaubendes Naturreservat im südwestlichen China in der Provinz Sichuan. Oft als das „letzte Shangri-La“ bezeichnet, zieht der Park Reisende aus der ganzen Welt an, die nach Ruhe, spiritueller Erleuchtung und einer tiefen Verbindung zur Natur suchen. Mit seinen schneebedeckten Gipfeln, klaren Bergseen und endlosen Weidenlandschaften verkörpert der Yading-Nationalpark die Essenz einer unberührten Bergwildnis.

Geographie und Lage

Der Yading-Nationalpark liegt in der Autonomen Präfektur Garzê (Ganzi) in der Provinz Sichuan, nahe der Grenze zu Tibet. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von etwa 1.344 Quadratkilometern. Das Herzstück des Parks sind die drei heiligen Berge, die als „Heilige Berge von Yading“ bekannt sind: Chénrezig (Xiānnáirì) mit 6.032 Metern, Jambeyang (Yāngmǎi Yǎng) mit 5.958 Metern und Chanadorje (Xiǔnduōjié) mit 5.958 Metern. Diese drei Berge werden von der tibetischen Bevölkerung als heilig verehrt und sind wichtige Pilgerziele.

Die Höhenlage des Parks reicht von etwa 2.900 Metern bis über 6.000 Meter über dem Meeresspiegel. Aufgrund der extremen Höhe sind die klimatischen Bedingungen im Park das ganze Jahr über kühl, und die Temperaturen fallen in der Nacht oft unter den Gefrierpunkt.

Die drei heiligen Berge

  1. Chénrezig (Xiānnáirì)
    • Der höchste der drei heiligen Berge mit einer Höhe von 6.032 Metern.
    • Symbolisiert Mitgefühl und ist nach Avalokiteshvara, dem Bodhisattva des Mitgefühls, benannt.
    • Seine schneebedeckte Spitze erhebt sich majestätisch über die umliegende Landschaft und zieht Pilger und Wanderer gleichermaßen an.
  2. Jambeyang (Yāngmǎi Yǎng)
    • Dieser 5.958 Meter hohe Gipfel steht für Weisheit.
    • Der Berg hat eine auffällig dreieckige Form, die von vielen Besuchern als „perfekte Pyramide“ beschrieben wird.
    • Der Gipfel ist besonders bei Fotografen beliebt, da er bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in goldenen und rosa Tönen leuchtet.
  3. Chanadorje (Xiǔnduōjié)
    • Der Berg symbolisiert die Macht und den Schutz vor Bösem.
    • Mit seiner markanten, schroffen Silhouette hebt er sich deutlich von den anderen Gipfeln ab.
    • Chanadorje wird häufig von tibetischen Pilgern umrundet, da dies als günstig für das spirituelle Wachstum angesehen wird.

Flora und Fauna

Der Yading-Nationalpark ist bekannt für seine reiche Artenvielfalt. Trotz der harten klimatischen Bedingungen in großer Höhe gedeihen hier eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten.

  • Pflanzenwelt: Die Vegetation reicht von alpinen Weiden über dichte Kiefern- und Lärchenwälder bis hin zu subalpinen Wäldern mit Birken und Rhododendronsträuchern. Im Frühling und Sommer erblühen zahlreiche Blumen, die die Bergwiesen mit einem Teppich aus Farben überziehen.
  • Tierwelt: Der Park ist die Heimat von seltenen Tieren wie dem Schneeleoparden, der Tibet-Antilope, dem Blauen Schaf (auch Bharal genannt) und verschiedenen Vogelarten wie dem Himalaya-Glücksvogel. Vogelliebhaber schätzen die Möglichkeit, seltene Arten wie den Schneefasan und das Tibetische Schneehuhn zu beobachten.

Sehenswürdigkeiten im Park

  1. Fünffarbiger See (Wuse Hai)
    • Der Fünffarbige See ist einer der bekanntesten und heiligsten Seen des Yading-Nationalparks.
    • Die farbenfrohen Reflexionen auf der Wasseroberfläche sind das Ergebnis von Mineralien und dem klaren Licht in der großen Höhe.
    • Der See wird als Ort der spirituellen Reinigung betrachtet.
  2. Perlensee (Luorong Grassland)
    • Ein weiteres Highlight des Parks ist das Luorong-Grasland, eine weite, offene Fläche, die von Bergen und Wäldern umgeben ist.
    • Wanderer nutzen diesen Ort als Ausgangspunkt für die Besteigung der drei heiligen Berge.
    • Das weite, flache Grasland ist besonders bei Tierbeobachtern beliebt, da hier oft Yaks und Wildtiere zu sehen sind.
  3. Chonggu-Kloster
    • Ein buddhistisches Kloster am Fuß des Chénrezig-Berges.
    • Es dient als spirituelles Zentrum für Pilger und bietet den Besuchern die Möglichkeit, an traditionellen tibetisch-buddhistischen Ritualen teilzunehmen.

Aktivitäten

  • Wandern und Trekking: Der Yading-Nationalpark bietet eine Vielzahl von Wander- und Trekkingrouten. Die bekannteste Route ist die Umrundung der drei heiligen Berge, die mehrere Tage in Anspruch nimmt.
  • Fotografie: Fotografen lieben den Yading-Nationalpark für seine spektakulären Sonnenauf- und -untergänge sowie die Reflexionen der Berge auf den Bergseen.
  • Spiritualität und Pilgerreisen: Viele Besucher kommen hierher, um die heiligen Berge zu umrunden, was als Akt der spirituellen Reinigung angesehen wird.

Beste Reisezeit

Die beste Reisezeit für den Yading-Nationalpark ist der Frühling (April bis Juni) und der Herbst (September bis November). Während dieser Zeit sind die Temperaturen angenehm, die Sicht ist klar und die Landschaft zeigt ihre schönsten Farben. Im Herbst verwandeln sich die Blätter der Lärchen in goldene Farben, und der Kontrast zu den schneebedeckten Bergen ist besonders eindrucksvoll.

Anreise

Die Anreise zum Yading-Nationalpark erfolgt üblicherweise über die Stadt Daocheng. Von dort aus gelangt man mit einem Shuttlebus oder einem privaten Transport zum Parkeingang. Es gibt auch Flüge zum Flughafen Daocheng Yading, einem der höchstgelegenen Flughäfen der Welt.

Fazit

Der Yading-Nationalpark ist ein außergewöhnliches Reiseziel, das Besucher mit seiner natürlichen Schönheit, spirituellen Bedeutung und biologischen Vielfalt verzaubert. Die drei heiligen Berge, die klaren Bergseen und die unberührte Wildnis bieten eine einmalige Kulisse für Abenteuer, Besinnung und Fotografie. Wer einmal in diese ruhige Welt eintaucht, wird die Magie und den Frieden des „letzten Shangri-La“ für immer in Erinnerung behalten.

 

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