Terrakotta-Armee: Die legendäre Armee des Kaisers in China
Die Terrakotta-Armee bildet ein ikonisches Ensemble der chinesischen Antike. Sie entstand als Teil eines riesigen mausoleum-Komplexes für den ersten Kaiser und gehört seit 1987 zum UNESCO-Welterbe.
Die Anlage liegt nordöstlich der stadt Xi’an, bei Lintong am Fuß des Lishan. Archäologen datieren den Baubeginn auf 246 v. Chr.; die Beisetzung fand 210 v. Chr. statt.
Das Schutzgebiet umfasst 4.325 ha. Die Grabanlage zählt zu den größten der welt und ist berühmt für ihre lebensgroßen figuren.
Der Fund veränderte das Verständnis der frühen chinesischen Staatlichkeit. Er liefert Einsichten in Militär, Verwaltung und Handwerk. Die Stätte enthält Hallen, Wagen und zivile Darstellungselemente.
Ausgrabungen laufen bis heute, doch das zentrale Grab bleibt größtenteils verschlossen. Besucher aus Deutschland erhalten hier eine kompakte, faktenbasierte Einführung vor tiefergehenden Kapiteln zu Geschichte, Aufbau und Forschung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung: Ultimate Guide zur Terrakotta-Armee für Leser in Deutschland
- 2 Qin Shihuangdi und die Entstehungsgeschichte der Grabanlage
- 3 Bau des Mausoleums: Arbeitskräfte, Zeitrahmen und historische Quellen
- 4 Aufbau der Mausoleumsanlage: Von der Umfriedung bis zum Grabhügel
- 5 Terrakotta-Armee
- 6 Die Kriegerfiguren: Herstellung, Individualität und verlorene Farben
- 7 Die Entdeckung von 1974: Vom Brunnenbau zum Weltsensationsfund
- 8 UNESCO-Welterbe: Kriterien, Schutz und globale Bedeutung
- 9 Zahlen, Daten, Fakten: Dimensionen der Terrakotta-Armee
- 10 Besuch planen: Xi’an, Tickets, Zeiten und praktische Tipps
- 11 Forschung, Debatten und Mythen rund um das Mausoleum
- 12 Fazit
- 13 FAQ
- 13.1 Was ist die Terrakotta-Armee und wo befindet sie sich?
- 13.2 Wer beauftragte den Bau der Anlage und aus welcher Zeit stammt sie?
- 13.3 Wie viele Arbeiter waren am Bau beteiligt und gab es Zwangsarbeit?
- 13.4 Wann und wie wurden die Figuren entdeckt?
- 13.5 Welche Gruben gibt es und wie unterscheiden sie sich?
- 13.6 Sind alle Figuren individuell gestaltet oder seriell gefertigt?
- 13.7 Warum sind viele Figuren ursprünglich bunt bemalt, heute aber grau?
- 13.8 Ist das Kaisergrab selbst geöffnet worden?
- 13.9 Welche Bedeutung hat die Anlage als UNESCO-Welterbe?
- 13.10 Wie plane ich einen Besuch vor Ort — Anreise, Tickets und beste Zeiten?
- 13.11 Welche praktischen Hinweise gibt es für Besucher vor Ort?
- 13.12 Welche Forschungsthemen und Debatten sind aktuell?
- 13.13 Können Besucher das gesamte Gelände inklusive Nebengräber sehen?
- 13.14 Welche Rolle spielten Bronzewagen und zivile Figuren in der Anlage?
- 13.15 Wie groß ist das Gebiet und wie viele Figuren wurden bisher gefunden?
- 14 Ähnliche Artikel aus dem China-Magazin
- 15 Entdecken Sie die Provinz Jiangsu China - Kulturreichtum
- 16 Entdecken Sie Macau - Asiens glitzernde Spielerstadt
- 17 Klimatabelle China - Wetter und Temperaturen im Überblick
Wesentliche Erkenntnisse
- Ikonische Grabanlage des ersten kaisers mit internationaler Bedeutung.
- Lage: nordöstlich von Xi’an, im historischen Qin-Zentrum.
- UNESCO-Welterbe seit 1987; Schutzgebiet 4.325 ha.
- Bauzeitraum: 246 v. Chr. bis 210 v. Chr.; Zeichen einer Epoche.
- Funde wie Figuren und Wagen erklären frühe Staats- und Militärstrukturen.
- Fortlaufende Ausgrabungen bei zugleich konservatorischer Vorsicht.
Einführung: Ultimate Guide zur Terrakotta-Armee für Leser in Deutschland
Für Reisende aus Deutschland liefert dieser Guide kompakte Fakten und praktische Tipps zur Terrakotta-Armee. Die zufällige Entdeckung durch bauern 1974 bei Brunnenarbeiten veränderte die Sicht auf die frühe chinesische geschichte.
Die Ausstellung mit den Hauptgruben 1–3 ist etwa eine Stunde von Xi’an entfernt. Seit 1987 zählt die Anlage zum UNESCO-Welterbe und zieht jährlich viele besucher an.
Dieser Guide will ein kompaktes, zugleich tiefes Verständnis bieten. Er erklärt Begriffe wie Gruben, Beigabengruben, Audienzhalle und Grabhügel. Sie erfahren, wie die soldatenfiguren als Teil eines großen Mausoleumsprogramms zu verstehen sind.
- Planung: Rechnen Sie Zeitbedarf von mehreren Stunden und weite Wege.
- Erwartungen: Große Hallen, laufende Restaurierung und konservatorische Abstandszonen.
- Beste Zeit: Früh am Morgen oder späte Nachmittage vermeiden lange Wartezeiten.
„Erste offizielle Bekanntgabe: 12. Juli 1975.“
Im weiteren Verlauf behandeln wir konservatorische Fragen wie Farbverluste an den figuren, aktuelle Forschung und konkrete Besuchshinweise für die nächsten Jahre.
Qin Shihuangdi und die Entstehungsgeschichte der Grabanlage
Der Aufstieg von Ying Zheng zum ersten Herrscher eines geeinten Reichs erklärt, warum ein so riesiges Grabprojekt entstand. Politische Macht und Ressourcen lieferten die Basis für ein monumentales Totenreich.
Vom König Ying Zheng zum ersten Kaiser Chinas
221 v. Chr. vereinigte er China und nahm den Titel Kaiser an. Dieser Wandel legitimierte Ambitionen, die über normale Gräber hinausgingen.
Politische Einigung, Reformen und der Blick ins Jenseits
Staatliche Reformen standardisierten Schrift, Maße und Wagenspurbreite. So konnten große Bauaufgaben organisiert werden.
Gleichzeitig spiegelte das Mausoleum Jenseitsvorstellungen: eine unterirdische Stadt mit militärischem Schutz. Quellen wie Sima Qian berichten von mechanischen Fallen, Quecksilberströmen und kosmologischen Dekorationen.
- Chronologie: Beginn 246 v. Chr., Beisetzung 210 v. Chr.; wichtige Jahresspanne für Bau und Planung.
- Figuren: Sie fungieren als politisches und religiöses Statement für die Präsenz des Heeres im Jenseits.
- Arbeiter: Hohe Mobilisierung, auch Zwangsarbeit, als soziale Folge großer Staatsprojekte.
| Aspekt | Datum/Jahre | Funktion | Quelle |
|---|---|---|---|
| Beginn Mausoleum | 246 v. Chr. | Planung und Baubeginn | Archäologie |
| Vereinigung | 221 v. Chr. | Politische Grundlage | Historische Texte |
| Beisetzung | 210 v. Chr. | Vollendung/Bestattung | Chroniken |

Bau des Mausoleums: Arbeitskräfte, Zeitrahmen und historische Quellen
Der Bau der großen grabanlage erforderte eine nie dagewesene Mobilisierung von Arbeitskräften und Material. Quellen und Befunde ergänzen einander, sodass sich ein klares, wenn auch kontroverses Bild ergibt.
Rekrutierung und soziale Folgen
Historische Texte und archäologische Befunde berichten von bis zu 700.000 eingesetzten Menschen. Darunter waren ausgemusterte Soldaten, Sträflinge und Kriegsgefangene. In Arbeitsgräbern fand man Reste von Fesseln und Verletzungen.
Die Zwangsarbeit führte zu hoher Mortalität und prägte Regionen sozial und ökonomisch lange nach Abschluss der Bauarbeiten.
Chronologie und Debatten
Konventionell datieren Forschende den Bau zwischen 246 und 210 v. Chr. Einige, etwa Duan Qingbo, schlagen vor, dass der Kernbau in nur etwa zehn Jahren konzentriert erfolgte. Beides beeinflusst unser Bild von Organisation und Geschwindigkeit.
Bautechnik und Materialmengen
Die Gruben zeigen Stampflehmwände, tragende Holzbalken, Ziegelböden und Erddecken bis zu drei Metern. Archäologen schätzen rund 130.000 m³ bewegte Erde und etwa 8.000 m³ verbautes Bauholz.

Diese Zahlen belegen ein hohes Maß an Logistik. Die Arbeitsteilung ermöglichte auch die Produktion der figuren, deren Erhalt viele Fragen zur Arbeitsorganisation und Ethik aufwirft.
Aufbau der Mausoleumsanlage: Von der Umfriedung bis zum Grabhügel
Das Mausoleumsgelände zeigt eine klare räumliche Ordnung. Doppeltes Mauersystem und eine lange Prozessionsachse strukturieren das Areal. So entsteht eine sichtbare Hierarchie von Außenbereich bis zum inneren Grabbezirk.
Außen- und Innenmauern, Prozessionsstraße und Nebengräber
Äußere und innere Mauern bestehen aus Stampflehm, sie sind rund 8 m stark und waren einst 8–10 m hoch. Die Prozessionsstraße führt direkt zur Audienzhalle und zum Tumulus.
Neben der Achse liegen zahlreiche Beigabengruben mit Pferdestall, Steinpanzern und Alltagsobjekten. Diese Gruben ergänzen das Verständnis der grabanlage als organisiertes Gelände.
Audienzhalle, Beigabengruben und „Stadt der Toten“
Die Audienzhalle (57 x 62 m) diente als zeremonieller Raum; ein Glockenspiel betonte den Ahnenkult. Zahlreiche Nebengräber zeigen Hofleben: Musiker, Gelehrte, Tänzer und Handwerker.
Insgesamt entsteht das Bild einer Stadt der Toten, die die kaiserliche Ordnung ins Jenseits überträgt.

Der Grabhügel am Lishan und das unberührte Kaisergrab
Der künstliche Grabhügel markiert das mutmaßliche Zentralgrab. Er ist ein topografisches Zeichen über der Grabkammer und bleibt bislang ungeöffnet.
Bronzewagen, Wasservögel und zivile Figuren als Kulturspiegel
Bronzewagen und die Grube der bronzenen Wasservögel zeigen hohe Kunstfertigkeit. Zivile figuren wie Musiker und Schreiber geben Einblick in die Alltags- und Hofkultur der Zeit.
| Element | Beschreibung | Funktion | Bemerkung |
|---|---|---|---|
| Umfriedung | Äußere/innere Stampflehmwände | Schutz, Hierarchie | 8 m stark, einst 8–10 m hoch |
| Prozessionsstraße | Achse zum Zentrum | Rituelle Verbindung | Leitet Besucher und Zeremonien |
| Audienzhalle | 57 x 62 m, Glockenspiel | Ahnenkult, Insignien | Zentrales Zeremoniell |
| Beigabengruben | Pferde, Tänzer, Gelehrte, Bronzeobjekte | Darstellung Hof- und Alltagswelt | Vielfältige, thematische Fundgruppen |
Terrakotta-Armee
Die Anordnung der figuren in den Hauptgruben lässt taktische Strukturen der Qin-Zeit erkennen. Die drei Gruben bilden ein abgestuftes System: Große Masse, unterstützende Einheiten und eine Kommandostelle.
Grube 1, 2 und 3: Formation, Truppengattungen und Kommando
Grube 1 umfasst über 14.000 m² und etwa 6.000 soldaten. Hier dominieren Reihen und rund 40 vierspännige Kriegswagen als Hauptformation.
Grube 2 ist kleiner (~6.000 m²) mit ca. 1.200 figuren und rund 89 Wägen. Die Besetzung zeigt gemischte Truppengattungen: Infanterie, Armbrusttrupps und Reiterei.
Grube 3 dient als Kommandozentrum: nur 78 krieger und ein Wagen, konzentriert nahe dem inneren Bereich.
Garnison statt vollständiger Heeresdarstellung
Zahlenverhältnis und Lage sprechen für eine Garnison eines Truppenteils, nicht für ein komplettes Heer. Die Verteilung stützt die Deutung, dass hier eine Schutzmacht für den kaiser im jenseits symbolisch bereitsteht.
Streitwagen, Pferde und Bewaffnung
Holzstreitwagen zerfielen, doch Abdrücke und Metallreste ermöglichen Rekonstruktionen. Waffenfunde zeigen kurze Schwerter, Speere und Armbrüste.
Transport und Aufstellung der Tonfiguren erfolgten über Rampen in Korridore; vermutlich arbeitete man mit Fackellicht. Die tonnenweise gefertigten tonfiguren vermitteln so die Idee eines dauerhaft stationierten Schutzverbandes.

Die Kriegerfiguren: Herstellung, Individualität und verlorene Farben
Modulare Fertigung und strenge Kontrollen prägten die Entstehung der tonfiguren. Werkstätten produzierten standardisierte Körperteile, die zur Endmontage verbunden wurden.
Ein Siegel belegte Qualität und Herkunft der Teile. Danach folgte ein präzises Brennverfahren, das Masse und Detailreichtum vereinte.
Serielle Produktion und Werkstattsiegel
Die Figuren messen meist zwischen 1,85 und 2,00 m. Proportionen und Körperhaltung spiegeln militärische Disziplin.
Herstellungsprozess: modular geformte Rumpfteile, Köpfe und Gliedmaßen, Kontrolle durch Stempel und abschließendes Brennen.
Polychromie: Farben und ihr Verlust

Ursprünglich waren Stoffmuster und Borten in Violett, Rot, Hellgrün, Cremeweiß und Rosa sichtbar. Feinste Verschnürungen und Zierkordeln unterstrichen Rangabzeichen.
Nach der Freilegung ging die Farbpigmentierung schnell verloren. Konservatoren nutzen heute kontrollierte Klimabedingungen und dokumentierte Retuschen.
Physiognomien, Trachten und Hinweise auf Vielfalt
Gesichtszüge, Frisuren und Trachten variieren stark. Schnurrbärte, Nasen- und Augenformen deuten auf ethnische Diversität im Dienst des kaisers.
Rangunterschiede zeigten sich in Gürtel, Stiefeln und Ausrüstungsdetails. Diese Hinweise erlauben Differenzierung zwischen Mannschaften und Offizieren.
| Aspekt | Merkmal | Bedeutung | Hinweis |
|---|---|---|---|
| Größe | 1,85–2,00 m | Lebensgroße Darstellung | Realismus und Autorität |
| Farbpalette | Violett, Rot, Hellgrün, Cremeweiß, Rosa | Textilmuster und Rang | Schneller Pigmentverlust nach Ausgrabung |
| Produktion | Modular, gestempelt, gebrannt | Massenfertigung mit Qualitätssiegel | Werkstattsiegel sichtbar |
| Individuelle Merkmale | Gesichter, Frisuren, Trachten | Ethnische Vielfalt im Heer | Unterschiede bei Offizieren und Mannschaft |
Die Entdeckung von 1974: Vom Brunnenbau zum Weltsensationsfund
Im Frühjahr 1974 veränderte ein einfacher Brunnenbohrversuch das Verständnis der lokalen Geschichte.
Am 29. März stießen Bauern bei Xiyang auf verbrannte Erdschichten, Keramikfragmente, Ziegelboden sowie bronzene Armbrustmechanismen und Pfeilspitzen. Diese ersten Hinweise deuteten auf eine militärische Anlage hin.
Die Meldung erreichte Behörden noch im gleichen Jahr. Restauratoren leiteten im Kulturhaus Lintong die erste Versorgung der Funde ein.
Öffentliche Bekanntgabe: Am 12. Juli 1975 gab man den Fund offiziell bekannt. In den folgenden Jahren legten Grabungskampagnen schrittweise die Hauptgruben frei.
- Chronologie: Zufallsentdeckung durch lokale bauern.
- Sicherung: Fachleute dokumentierten und restaurierten erste funde.
- Folgen: Weltweites Interesse beeinflusste Forschung, Tourismus und Denkmodelle zur frühen Geschichte.
Bis heute ist nur etwa ein Viertel des Gesamtareals freigelegt. Die bewusste Zurückhaltung beim inneren Grab respektiert konservatorische Risiken. Lokale Akteure und Archäologen gelten als zentrale Wegbereiter für unser Wissen über die figuren und die Darstellung der krieger im Dienste des kaiser.
UNESCO-Welterbe: Kriterien, Schutz und globale Bedeutung
Die Anerkennung als Welterbe hat weitreichende Folgen für Erhaltung und Wissenschaft. 1987 wurde die Stätte in die Liste der UNESCO aufgenommen (11. Sitzung) und erhielt die Referenznummer 441.
Warum die Stätte die Kriterien erfüllt
UNESCO bewertete die Anlage nach vier Kriterien: (i) als Meisterwerk menschlicher Schöpferkraft, (iii) als einzigartiges Zeugnis einer Kulturtradition, (iv) als herausragendes Beispiel eines Bautyps und (vi) wegen der Verbindung zu Ereignissen und Traditionen von universeller Bedeutung.
Schutzgebiet und Verantwortung
Das offizielle Schutzgebiet umfasst 4.325 ha. Pufferzonen und Managementpläne regeln Grabungen, Restaurierung und Besucherverkehr.
Globale Bedeutung und Forschungsethik
Die Anlage dient weltweit als Referenz für Militärdarstellung, sepulkrale Architektur und Staatskultur des ersten kaisers. Der Welterbestatus verbindet Schutz mit ethischen Regeln für Forschung.
- Konservatorische Vorsicht gegenüber ungeöffneten Bereichen wie dem Zentralgrab schützt Originalbefunde.
- Besucherlenkung, Interpretation und Informationsangebote unterstützen den Schutz und die Verständlichkeit für besucher.
So bewahrt der Status nicht nur die materiellen Zeugnisse wie die figuren und die gruben, sondern stärkt auch die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der gesamten grabanlage.
Zahlen, Daten, Fakten: Dimensionen der Terrakotta-Armee
Knappe Zahlen vermitteln sofort die Größenordnung dieses riesigen Grabanlagensystems.
Gruben und Figuren: Grube 1 umfasst rund 14.000 m² mit etwa 6.000 figuren und ~40 Wagen. Grube 2 misst ~6.000 m² und enthält ca. 1.200 figuren sowie ~89 Wagen. Grube 3 ist deutlich kleiner: 78 figuren und 1 Wagen.
Flächen und Schutz: Die gesamte grabanlage erstreckt sich über etwa 56 km²; das offizielle Schutzgebiet umfasst 4.325 ha. Nur rund ein Viertel der Fläche ist bislang freigelegt.
Bau- und Materialmengen: Archäologen schätzen, dass etwa 130.000 m³ Erde bewegt und rund 8.000 m³ Holz verbaut wurden. Decken über den Gruben erreichen bis zu 3 m Erdauflast.
„Baubeginn: 246 v. Chr.; Beisetzung: 210 v. Chr.“
| Aspekt | Wert | Hinweis |
|---|---|---|
| Freigelegt | ~25% | Großes Forschungspotenzial |
| Gesamtfläche | ~56 km² | Archäologische vs. administrative Grenzen |
| Tumulus | Über Zentralgrab | Sichtbares Topografiemerkmal |
- Kontext: Zahlen zeigen Logistik, Organisation und den Aufwand für den kaiserschen Bestattungsplan.
- Aussicht: Viele Funde und Funde bleiben noch zu untersuchen.
Besuch planen: Xi’an, Tickets, Zeiten und praktische Tipps
Für einen entspannten Rundgang sollte die Logistik von Xi’an bis zum Gelände vorab geklärt sein. So nutzen Sie Ihre Zeit optimal und vermeiden lange Warteschlangen.
Anreise von Xi’an: Bus, Taxi, Touren und Zeitbedarf
Vom Bahnhof Xi’an fährt ein Touristenbus (ca. 7 RMB, ~1 Stunde). Die Fahrt ist günstig und praktisch für Alleinreisende.
Ein Taxi kostet etwa 150–200 RMB und ist schneller, aber teurer. Geführte Touren kombinieren Transport und Eintritt und sparen Zeit für Besucher mit begrenzter Zeit in der stadt.
Beste Besuchszeiten, Besucherströme und empfohlene Reihenfolge
Öffnungszeiten: 08:30–17:00 (16. März–15. Nov.) und 08:30–16:30 (16. Nov.–15. März). Kaufen Sie Tickets (120 RMB) früh am Morgen, um Stoßzeiten zu vermeiden.
Empfohlene Reihenfolge für den besten Eindruck: zuerst Grube 2, dann Grube 3 und abschließend Grube 1.
Zugänglichkeit, Wege, Einrichtungen und Fototipps
Der Fußweg vom Eingang beträgt rund 15 Minuten; Golfcarts sind optional. Das gelände bietet barrierearme Wege, Rampen und rollstuhlgerechte WCs.
Fototipp: Nehmen Sie eine Kamera mit Zoom mit. In den Hallen sind Sichtabstände und Absperrungen üblich; Nahaufnahmen gelingen am besten mit Teleobjektiv.
Lishan-Park und weitere Gruben: Was im Ticket enthalten ist
Das Ticket umfasst den Zugang zur Ausstellung und den Shuttle in den Lishan-Park. Planen Sie für den Park etwa 2 zusätzliche Stunden ein.
Beim Ausgang passieren Sie eine Geschäftszone. Achten Sie auf Preise bei Souvenirs und nehmen Sie sich Zeit zum Vergleichen.
Forschung, Debatten und Mythen rund um das Mausoleum
Forschung an der Grabstätte dreht sich heute oft um den Zwiespalt zwischen Wissensdrang und Schutzverpflichtung.
Ungeöffnetes Kaisergrab: Archäologen verzichten bewusst auf die Öffnung des Zentralgrabes. Gründe sind der Erhalt empfindlicher Materialien, fehlende sichere Konservierungstechniken und ethische Fragen zur Störung von Bestattungen.
Berichte, Schutzmechanismen und ihre Bewertung
Alte Quellen wie Sima Qian schildern Quecksilberströme, mechanische Fallen und kosmografische Dekorationen. Solche Berichte werden in der Archäologie kritisch geprüft und mit materiellen Befunden abgeglichen.
Falsche Grabhügel und andere Täuschungsstrategien erscheinen in Grablandschaften als praktischer Schutz gegen Räuber. Archäologische Befunde bestätigen gezielt angelegte Erdhügel als Ablenkung.
Kontroversen, Mythen und Forschungsperspektiven
Debatten zur Bauzeit (etwa die Hypothese von Duan Qingbo, die einen schnellen Bau in ~10 jahren vorschlägt) zeigen, wie unterschiedlich Quellen und Stempelfunde interpretiert werden.
„Konservierung darf nicht der Neugier geopfert werden.“
| Thema | Befund | Folgerung |
|---|---|---|
| Öffnung | Ungeöffnet | Schutz oberste Priorität |
| Schutzmechanismen | Falsche grabhügel, Fallen in Texten | Teilweise archäologisch belegt |
| Forschung | ~25% freigelegt, laufende Ausgrabungen | Großes Potenzial für neue funde |
Wichtig ist die Balance: Öffentlichkeit, Forschung und der Schutz der materiellen kultur müssen sorgfältig abgewogen werden. Künftige Methoden könnten mehr über die figuren, die gruben und die gesamte grabanlage enthüllen, ohne das zentrale grab zu gefährden.
Fazit
Die Kombination aus großmaßstäblicher Logistik und feiner Handwerkskunst macht den Fund einmalig.
Das Ensemble bleibt zugleich archäologische Sensation, einzigartiges Kunsthandwerk und wichtige historische Quelle. Bauzeit (246–210 v. Chr.), Entdeckung 1974 und UNESCO-Anerkennung 1987 fassen zentrale Daten zusammen.
Die figuren und die komplexe Grabarchitektur zeigen Organisation, Technik und staatliche Ressourcen der Qin-Zeit. Zugleich schützt die konservatorische Zurückhaltung das zentrale Grab für kommende Forschergenerationen.
Für Reisende in Xi’an schärft dieses Wissen den Blick: Hallen, Positionen und Restaurierungszonen gewinnen so an Kontext und Bedeutung.
Ausblick: Verbesserte Methoden, internationale Forschung und behutsame Restaurierung werden das Verständnis weiter vertiefen und die globale Relevanz dauerhaft sichern.


